Allergie – Clemens von Pirquet – o. ö. Professor der Kinderheilkunde an der Universität Breslau
Allergie – Clemens von Pirquet. Jest to skan książki oryginalnie wydanej w 1910 roku przez wydawnictwo Springer, książka jest w języku niemieckim.
Vorwort.
Von mehreren Seiten bin ich aufgefordert worden, meine teils in verschiedenen medizinischen Zeitschriften verstreuten, teils in allzu um¬fangreichen Monographien niedergelegten Arbeiten in Kürze zusammen¬zufassen und mit der heutigen, schnell anwachsenden Literatur über tierexperimentelle Anaphylaxie in einen übersichtlichen Zusammenhang zu bringen.
Ich habe darum ein Referat, das für die „Ergebnisse der Inneren Medizin und Kinderheilkunde” 1908 verfaßt war, wesentlich erweitert und mit einer neuen, graphischen Zusammenfassung der Theorien ver¬sehen.
Bisher ist die klinische Verwertung der aus Serumkrankheit, Kuh¬pockenimpfung und Tuberkulinreaktion gezogenen Lehren hauptsächlich von den Vertretern der Kinderheilkunde durchgeführt worden; ich möchte hoffen, daß es der vorliegenden Arbeit beschieden sei, auch von Internisten und Dermatologen, sowie besonders von Hygienikern und Pathologen gelesen zu werden und sie zur Anwendung der neuen Theorien auf weitere Krankheitskomplexe anzuregen.
Breslau, im November 1910.
Vaccine.
Von den Infektionskrankheiten ist keine zu exakten klinisch- experimentellen Studien so geeignet, wie die Kuhpocken.
Die Erstvaccination verläuft bei gesunden Kindern in außerordentlich gleichmäßiger Weise. Kurze Zeit nach der Impfung erscheint die traumatische Reaktion, die nach 1—2 Tagen abgeklungen ist und einen kleinen braunen, von normaler Haut umgebenen Schorf hinterläßt. Erst am 3.—4. Tage erscheint eine kleine rote Erhebung, die den Beginn der spezi¬fischen Reaktion darstellt. Am 4.—6. Tage tritt eine Differenzierung ein: der mittlere Teil der Papel erhebt sich schärfer zur Papille, der äußere Teil wird zu einem roten Saume. Während nun die Papille gleich¬mäßig weiterwächst, täglich ungefähr 1 mm im Durchmesser zunimmt und dabei bläschenartig wird, bleibt der rote Saum anfangs gleich breit und wird nur von der sich ausbreitenden Papille vorgeschoben.
Am 8.—11. Tage dehnt sich der Saum rasch zur Area aus, einem großen roten, leicht erhabenen Entzündungshofe; die Papille hört zu
wachsen auf und wird gelb; der Entzündungshof erreicht seine größte Ausdehnung am 11. —15. Tage, verschwindet dann allmählich, während die Papille eintrocknet, verschorft und später vernarbt (Abb. 16 auf S. 76).
Außer diesen Lokalerscheinungen finden sich, aber nicht so konstant, Allgemeinerscheinungen, hauptsächlich in Form von Fieber und Leukopenie zur Zeit der Entwicklung der Area (Abb. 3).
Die Revaccination ergibt nun charakteristische Veränderungen der Reaktionsfähigkeit. Am schönsten tritt die Allergie zutage, wenn man einen Erstimpfling jeden Tag neuerlich nachimpft (Abb. 4—-6).